Der Einfluss von Elon Musks Tweets auf den Kurs von Kryptowährungen: Eine Analyse
Elon Musk, der CEO von Tesla, hat einen erheblichen Einfluss auf den Wert von Kryptowährungen, insbesondere auf dem Markttwitter. Das hat sich Anfang 2021 gezeigt, als er ankündigte, dass Tesla Bitcoin gekauft hatte und zukünftig Autos mit dieser Kryptowährung bezahlt werden können. Dadurch stieg der Wert von Bitcoin um 23 Prozent. Allerdings führte eine spätere Ankündigung von Musk im Mai zu einem Kursverlust von 16 Prozent.
Besonders kleinere Kryptowährungen wie Dogecoin scheinen stark von Musks Tweets beeinflusst zu werden. Thierry Berger, der zu diesem Thema forscht, sagt, dass Musk diese sogenannten "Memecoins" fördert, was zu erheblichen Preiserhöhungen führt. Man könne daher mit gehebelten Longpositionen viel Geld verdienen. Berger betont jedoch, dass es nicht im Sinne eines Marktes sei, so leicht manipulierbar zu sein.
Aber woher nimmt Elon Musk diese Macht? Um das zu verstehen, muss man sich die Plattform genauer anschauen. Twitter und Bitcoin haben eine lange Geschichte. Bereits im Januar 2009 erwähnte Hal Finney in einem Tweet erstmals die neue Kryptowährung und leitete damit den Austausch über Bitcoin ein.
Heutzutage ist Bitcoin die führende Kryptowährung auf dem Markt und Twitter hat sich zu einer der wichtigsten Informationsplattformen für Anleger:innen von Bitcoin und anderen Kryptowährungen entwickelt. Antonius Gress von Blockbrain, einem Analyse-Startup, sagt, dass ein Großteil der Meinungsbildung unter Kryptoanleger:innen auf Twitter stattfindet. Durch den Austausch entstehe das sogenannte Sentiment, also die Stimmung an den Börsen, die viele Anleger:innen dazu verleitet, Kryptowährungen zu kaufen oder zu verkaufen.
Besonders bei kleinen Kryptowährungen mit niedrigem Wert funktioniere dies sehr gut. Je illiquider ein Coin ist, desto leichter könnten Diskussionen auf Twitter und Co. den Kurs beeinflussen.
Warum nutzen so viele Krypto-Fans soziale Netzwerke wie Twitter? Laut Thierry Berger ist Twitter für Krypto-Fans nicht nur eine Plattform zur Informationssuche und zum Austausch von Investitionstipps. Die Plattform diene auch der Unterhaltung und Interaktion mit Gleichgesinnten. Besonders für diejenigen, die niemanden in ihrem Bekanntenkreis haben, der sich mit Kryptowährungen auskennt, sei Twitter eine Möglichkeit, sich verstanden zu fühlen und Gleichgesinnte zu finden.
Allerdings informieren sich die meisten Krypto-Fans nicht nur über Twitter, sondern nutzen auch andere Plattformen wie YouTube, Reddit, LinkedIn und möglicherweise bald auch Threads, den neuen Ableger von Meta. All diese Plattformen konkurrieren um die Aufmerksamkeit der Nutzenden und bieten unterschiedliche Arten von Informationen und Diskussionen. Manche Informationen werden öffentlich ausgetauscht, andere wiederum in geschlossenen Chaträumen.
Thierry Berger weist darauf hin, dass Marktmanipulationen durch künstlich generierten Hype auf Social Media ein Marktversagen seien, insbesondere bei den Coins mit geringer Marktkapitalisierung. Es gebe über 26.000 verschiedene Kryptowährungen und der Hype könne zu Kursgewinnen führen, die nicht den fundamentalen Eigenschaften des Projektes entsprechen.
Elon Musk hat eine immense Reichweite auf Twitter mit aktuell 147,8 Millionen Followerinnen und Followern. Allerdings hat Twitter seit Musks Übernahme Beschränkungen eingeführt, wie beispielsweise weniger sichtbare Tweets für nicht angemeldete Nutzer und eingeschränkten Zugriff von Suchmaschinen auf die Inhalte der Plattform. Dies könnte auf Musk's Entscheidungen aus Kostengründen zurückzuführen sein.
Trotz Musks Einfluss und Reichweite haben Experten wie Antonius Gress und Thierry Berger betont, dass er keinen unbegrenzten Einfluss auf die Märkte hat. Die Anleger:innen gewöhnen sich an die ständigen Kauf- und Verkaufssignale und folgen ihnen immer weniger. Daher haben Musk und andere Personen selbst bei großer Reichweite keinen unlimitierten Einfluss auf die Märkte. - Quelle: Krypto News Austria
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