Europäische Regulierung schafft Standortvorteil im aufstrebenden Krypto-Markt
Regulierungen können häufig als Hemmschuh für Innovationen angesehen werden. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, bei denen gesetzliche Eingriffe als Standortvorteil wirken können. Ein aktuelles eindrucksvolles Beispiel dafür bietet der Krypto-Markt in Deutschland und Europa. Dank der jüngsten Regulierungen und Gesetzesänderungen ergeben sich hier große Chancen für Banken und Unternehmen im Finanzbereich.
Ein prominentes Beispiel ist die Europäische Verordnung MiCA (Markets in Crypto-Asset Regulation), die im April verabschiedet wurde. Diese umfassende und transparente Regulierung für Krypto-Assets, Krypto-Asset-Emittenten und Krypto-Dienstleister schafft klare Anweisungen für Unternehmen. Besonders im Vergleich zu den USA, wo ein weitgehend unregulierter Markt und gleichzeitige Aufsichtsbehörden für große Unsicherheit sorgen, bringt die MiCA eine entscheidende Standortvorteile für Europa und Deutschland.
Aufgrund der Unsicherheiten in den USA haben wichtige Akteure der Krypto-Industrie wie Binance, Crypto.com und Circle ihren europäischen Hauptsitz in Paris eingerichtet. Die MiCA-Regulierung ist jedoch nicht der einzige Schritt in diese Richtung. In Deutschland müssen Kryptoverwahrer beispielsweise eine Kryptoverwahrlizenz bei der Finanzaufsicht Bafin beantragen. Damit hat Deutschland eine Vorreiterrolle eingenommen und stellt klare Regulierungen für den Kryptomarkt auf.
Die erhöhte Rechtssicherheit, die mit der Regulierung einhergeht, überwiegt die Einschränkungen. Nicht nur Start-ups und Krypto-Pioniere profitieren davon, sondern auch etablierte Finanzinstitute in Deutschland. Als Hausbanken mit regulierten Angeboten können sie das Bedürfnis der Anleger nach Sicherheit und Komfort besser bedienen als unbekannte Unternehmen. Kunden müssen sich weniger Sorgen machen, ob ihre Wallets sicher verwahrt sind. Die Finanzinstitute können zudem als Orchestrator von Krypto-Dienstleistungen ihre Kunden aufklären und sie dabei unterstützen, ihr Portfolio zu diversifizieren.
Eine weitere spannende Entwicklung für Finanzinstitute und Unternehmen im Finanzbereich ist das elektronische Wertpapiergesetz (eWpG), das im Sommer 2021 in Kraft getreten ist. Dadurch wurde das Emittieren elektronischer Wertpapiere in Deutschland ermöglicht. Emittenten haben nun die Wahl, elektronische Wertpapiere oder weiterhin Urkunden zu emittieren. Siemens hat bereits eine digitale Anleihe über 60 Millionen Euro auf einer öffentlichen Blockchain emittiert. Die Blockchain-basierte Begebung bietet entscheidende Vorteile, wie schnellere Transaktionsabwicklung und minimiertes Zeitrisiko beim Wertpapierhandel.
Zurzeit gilt das eWpG nur für elektronische Schuldverschreibungen und Anteilsscheine. Die Bundesregierung plant jedoch, das Gesetz auch auf Aktien auszuweiten. Dadurch wird der Zugang zum Aktienmarkt für Privatpersonen und Unternehmen erleichtert und Aktien können tokenisiert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die positive Regulierung in Europa und Deutschland Banken und Unternehmen immer mehr Chancen bietet. Es ist jedoch wichtig, sich frühzeitig darauf vorzubereiten. Große Durchbrüche in neuen Technologien kommen oft unerwartet, deshalb profitieren vor allem diejenigen, die sich rechtzeitig darauf vorbereitet haben. - Quelle: Krypto News Austria
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