Wie ein neuer Gesetzentwurf die Sanktionen und AML-Verpflichtungen auf Entwickler dezentraler Protokolle ausweiten könnte und warum Krypto-Organisationen und Experten Bedenken äußern
Die kürzlich vorgeschlagene Gesetzgebung, die von mehreren amerikanischen Senatoren unterstützt wird, sorgt in der Kryptowährungsbranche für Kontroversen und Bedenken. Der Gesetzentwurf zielt darauf ab, die Sanktionen und Anti-Geldwäsche-Verpflichtungen auf Entwickler dezentraler Protokolle auszuweiten. Einige Experten und Branchenverbände sind der Meinung, dass dieser Vorschlag verfassungswidrig und unüberlegt ist.
Coin Center, eine führende Krypto-Organisation, hat Bedenken hinsichtlich des Umfangs der Gesetzgebung geäußert. Sie argumentieren, dass Dezentralisierte Finanzwesen (DeFi) per Definition dezentralisiert sind, was es rechtlich problematisch machen könnte, die Kontrolle über ein bestimmtes Protokoll durchzusetzen.
Kristin Smith, die CEO der Blockchain Association, schließt sich den Bedenken von Coin Center an und bezeichnet die neue Gesetzgebung als undurchführbar. Sie argumentiert, dass der Gesetzentwurf das Vorhandensein von Geldwäsche in DeFi und Kryptowährungen im Allgemeinen überbewertet. Smith betont, dass illegale Transaktionen im Kryptobereich nur einen kleinen Teil des Gesamtvolumens ausmachen und dass die Strafverfolgungsbehörden bereits über die nötigen Werkzeuge und Fachkenntnisse verfügen, um dieses Problem effektiv anzugehen.
Der Bericht des US-Finanzministeriums vom 7. April wirft jedoch ein neues Licht auf die DeFi-Protokolle. Der Bericht legt nahe, dass viele dieser Protokolle stärker zentralisiert sind als behauptet und oft eine hohe Konzentration von Geldern und Stimmrechten in den Händen weniger Token-Inhaber aufweisen.
Trotzdem halten die Krypto-Organisationen den Gesetzentwurf für zu weitreichend. Sie argumentieren, dass die vorgeschlagenen Strafmaßnahmen unnötig sind, da die Strafverfolgungsbehörden bereits angemessen ausgestattet sind, um mögliche Verstöße zu bekämpfen. Die Debatte um den Gesetzentwurf wird voraussichtlich weitergehen, da verschiedene Interessengruppen ihre Standpunkte verteidigen.
Es bleibt abzuwarten, ob der Gesetzentwurf in seiner aktuellen Form verabschiedet wird oder ob Änderungen vorgenommen werden, um die Anliegen der Kryptowährungsbranche zu berücksichtigen. In jedem Fall wird das Ergebnis dieser Angelegenheit Auswirkungen auf die Zukunft von DeFi haben und zeigen, wie Regulierungen die Entwicklung und Innovation in der Krypto-Welt beeinflussen können. - Quelle: Krypto News Austria
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