Anstieg der Pflegefälle: GKV warnt vor Herausforderungen
Ein drastischer Anstieg der Pflegefälle wurde vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) im vergangenen Jahr festgestellt. Während früher jährlich etwa 326.000 neue Pflegefälle verzeichnet wurden, gab es 2023 plötzlich einen Anstieg um 361.000 Fälle, was einer Steigerung von elf Prozent entspricht. Die genaue Ursache für diesen Anstieg ist noch nicht abschließend geklärt, jedoch wird spekuliert, dass dies möglicherweise auf einen Nachholeffekt in Folge der Pandemie zurückzuführen ist.
Der GKV-Vizevorsitzende Gernot Kiefer warnte vor einer möglichen kritischeren Lage in der Pflege, falls sich dieser Anstieg als neuer Trend herausstellen sollte. Er prognostizierte auch, dass sich die Steigerung nicht endlos fortsetzen werde und ab der zweiten Hälfte der 2030er-Jahre abflachen dürfte, wenn die Babyboomer-Generation weniger präsent ist.
Um die Finanzierung der Pflege langfristig zu sichern, forderte Kiefer die Bundesregierung auf, bis zum 1. Januar 2025 zu handeln und Alternativen zur reinen Beitragserhöhung zu prüfen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie deutete bereits darauf hin, dass eine weitere Erhöhung der Pflegebeiträge in naher Zukunft unvermeidlich sein könnte, um die Zahlungsfähigkeit der Pflegeversicherung zu gewährleisten.
Es wurde erwähnt, dass im vergangenen Jahr eine Reform beschlossen wurde, um die Pflegeversicherung bis 2025 finanziell abzusichern. Unter anderem stiegen die Beiträge für Kinderlose und Beitragszahler mit einem Kind. Der Arbeitgeberanteil wurde ebenfalls erhöht. Weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der Pflegeversicherung könnten sich in Zukunft als notwendig erweisen.
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