BaFin greift ein: Wiesbadener Immobilien-Riese muss Insolvenzantrag stellen
Die Baukrise hat das Wiesbadener Immobilienunternehmen Deutsche Invest Immobilen (D.i.i) schwer getroffen. Die Bundesfinanzaufsicht (BaFin) hat eingegriffen und einen Insolvenzantrag gegen die d.i.i. Investment GmbH, eine Tochtergesellschaft innerhalb der D.i.i-Gruppe, gestellt. Das Unternehmen verwaltet Investmentfonds im Wert von 621 Millionen Euro, von denen 16 Fonds hauptsächlich in Immobilien investieren. Die BaFin hat ein Moratorium verhängt, um die Vermögenswerte der d.i.i. Investment GmbH zu sichern.
Die Finanzaufsicht hat betroffene Anleger und Anlegerinnen dazu aufgerufen, bei Fragen die Nummer 0800 2 100 500 anzurufen. Kapitalanlagegesellschaften wie die d.i.i. Investment GmbH können keine eigenen Insolvenzanträge stellen. Das Eingreifen der BaFin verdeutlicht die Schwere der Krise bei der D.i.i., und ein Moratorium wird nur verhängt, wenn andere Maßnahmen erfolglos bleiben und Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung drohen.
Die D.i.i. ist vor allem im Bereich Wohnungsbauprojekte tätig und verwaltet ein Portfolio von Objekten im Wert von vier Milliarden Euro an 50 Standorten. In den letzten Jahren hat die Bau- und Immobilienwirtschaft eine tiefe Krise erlebt, die sich in einer steigenden Zahl von Insolvenzen widerspiegelt. Die Baubranche insgesamt leidet unter einer anhaltend schwierigen Lage, mit stornierten Aufträgen und einem Mangel an neuen Aufträgen, wie das Münchner Ifo-Institut feststellte. Der Versicherer Atradius sagt für dieses Jahr einen Anstieg der Insolvenzen in der Baubranche zwischen 10 und 15 Prozent voraus.
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