Baubranche vor Pleitewelle: Atradius prognostiziert Anstieg um 15 Prozent

Die deutsche Baubranche steckt weiterhin in einer tiefgreifenden Krise, geprägt durch einen deutlichen Rückgang der Bauaktivitäten, steigende Materialkosten, Lieferengpässe, Fachkräftemangel und bürokratische Hürden. Für das Jahr 2024 prognostiziert Atradius, ein internationaler Kreditversicherer, einen Anstieg der Insolvenzen in der Baubranche um 10 bis 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind kleine und mittlere Unternehmen, die mit begrenzten finanziellen Ressourcen ausgestattet sind. Die negative Stimmung in der Baubranche wird vor allem durch die Situation im Wohnungsbau sowie im gewerblichen Hochbau verstärkt. Ein Mangel an neuen Aufträgen, fehlende Arbeitskräfte, höhere Preise und Finanzierungskosten sowie ein erhöhtes Ausfallrisiko belasten die Unternehmen. Im Jahr 2023 stieg die Zahl der Insolvenzen im Baugewerbe um etwa 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 2.900 Unternehmenspleiten, was das Niveau vor der Pandemie übertraf. Die Probleme im Wohnungsbau und Wirtschaftsbau werden durch steigende Kosten weiter verschärft. Projektentwickler, die ohne Rücksicht auf Rentabilität während der Niedrigzinspolitik agierten, sind besonders von der Krise betroffen. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bleiben die langfristigen Perspektiven der Baubranche positiv, da weiterhin ein Bedarf an Wohnraum, Ausbau der Energieinfrastruktur und Mobilitätswende besteht. Um die Baubranche zukunftsfähig zu machen, sind Maßnahmen auf Unternehmensebene sowie seitens der Politik notwendig. Die Bundesregierung hat bereits einige Maßnahmen ergriffen, wie verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für den Wohnungsbau und Förderprogramme für klimafreundliche Neubauten. Dennoch werden weitere Maßnahmen wie ein umfassendes Zinsprogramm für den bezahlbaren Wohnungsbau, schnellere Genehmigungen und Förderung von modularem Bauen gefordert, um die Branche zu unterstützen und zu stärken. https://der-markt.net/baubranche-vor-pleitewelle-atradius-prognostiziert-anstieg-um-15-prozent/?feed_id=6220&_unique_id=661fb3326e051

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