Budgetierung von Hausärzten in Baden-Württemberg: Ärztemangel bedroht Versorgung
Hausärzte in Baden-Württemberg stehen vor einer neuen Herausforderung: budgetierte Vergütung ab dem 4. Quartal 2023. Dies bedeutet eine drastische Änderung, da seit einem Jahrzehnt nicht mehr alle Leistungen der Hausärzte vollständig erstattet werden. Die Ursache liegt darin, dass den Krankenkassen das Geld ausgeht, wie Karsten Braun, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), erklärt hat.
Die Budgetierung führt zu Unsicherheiten bei der Planung, da die Krankenversicherungen den Hausärzten ein festes Budget zuweisen müssen, aus dem die Leistungen bezahlt werden. Dies kann dazu führen, dass nicht alle Behandlungen vollständig vergütet werden, wenn das Gesamtbudget erschöpft ist. Diese Situation wird von vielen als belastend empfunden, wie der Hausarzt Ralf Andler betont.
Besonders auf dem Land, wo bereits ein Mangel an Hausärzten herrscht, könnte die Budgetierung negative Auswirkungen haben. Die gestiegenen Personalkosten könnten schwer zu tragen sein, was die Versorgungslücken auf dem Land weiter verstärken könnte. Die Kritik an der Budgetierung von Hausärzten ist weit verbreitet, da sie als ein Schlag ins Gesicht für diejenigen angesehen wird, die unter hohem Arbeitsdruck stehen, um die Patientenversorgung sicherzustellen.
Es gibt jedoch Hoffnung auf Besserung durch das neue Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG), das die Budgetierung aufheben könnte. Obwohl die Umsetzung noch aussteht, zeigen sich Hausarztverbände vorsichtig optimistisch. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbunds, betont jedoch, dass weitere Schritte notwendig sind, um die Probleme zu lösen, vor allem bei der Entbudgetierung der grundversorgenden Fachärzte.
Die Budgetierung von Hausärzten stößt jedoch nicht überall auf Zustimmung. Einige Krankenkassen sehen darin eine Ausgabensteigerung zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung. Der GKV-Spitzenverband warnt bereits davor, dass diese höheren Kosten letztendlich von den Beitragszahlern getragen werden müssen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob das geplante Gesetz tatsächlich eine Verbesserung für die Hausärzte bringen wird.
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