Chinesische Elektroautos in Europa: Marktverzerrung durch Subventionen?
Der MG4 steht symbolisch für die Verzerrung des Marktes durch staatliche Subventionen in China. SAIC konnte im Januar und Februar insgesamt 11.312 Elektroautos von Marken wie MG und Maxus absetzen, was den Wettbewerb mit Deutschland anheizt. Trotzdem ist die Bedeutung chinesischer Elektroautos in Europa insgesamt noch recht gering, mit nur etwa einem Fünftel der Neuzulassungen aus chinesischer Produktion.
Die Abhängigkeit zwischen Deutschland und China ist gegenseitig und unvermeidlich, da deutsche Unternehmen auch in China produzieren und chinesische Firmen ihre Präsenz in Deutschland und Europa ausbauen. Der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) spricht sich klar gegen Strafzölle aus, da Produkte zwar in China hergestellt werden, die Gewinne aber in Europa verbucht werden.
China steht jedoch vor wirtschaftlichen Herausforderungen, einschließlich Überkapazitäten und einer schwachen Nachfrage. Die Unsicherheit über staatliche Unterstützung und die mögliche unrechtmäßige Marktbeeinflussung durch Subventionen führt zu Bedenken über die langfristige Stabilität des Marktes.
Experten wie Professor Stefan Bratzel betonen die Notwendigkeit, in Europa innovativ zu sein, um den Wettbewerb mit China zu bestehen. Die EU könnte Maßnahmen wie ein Lieferkettengesetz und ökologische Bewertungskriterien einführen, um die Wertschöpfung von Elektroautos in Europa zu fördern und Protektionismus zu vermeiden.
Trotz der intensiven Verflechtung der Handelsbeziehungen ist es für Deutschland und China entscheidend, sich auf die Stärkung der eigenen Elektroauto-Produktion zu konzentrieren. Die Forschung und Produktion von Batteriezellen und -systemen sollten im Mittelpunkt stehen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und die Marktdynamik zwischen den beiden Ländern zu gestalten.
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