Deindustrialisierung bedroht Wirtschaftsstandort Deutschland
Immer mehr Wirtschaftsverbände warnen vor einer „Deindustrialisierung“, bei der der deutsche Standort an Attraktivität verliert. Ein beunruhigendes Symptom dieser Entwicklung ist, dass prominente Unternehmen wie Miele, Conti und Stihl ihre Tätigkeiten in Deutschland zurückfahren, Arbeitsplätze abbauen oder vermehrt ins Ausland expandieren. Martin Herrenknecht, Geschäftsführer der Herrenknecht AG, einem Unternehmen, das Tunnelbaumaschinen herstellt, betrachtet die Zukunft seines Unternehmens ebenfalls im Ausland, obwohl er den deutschen Standort beibehalten möchte.
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung äußerte Herrenknecht scharfe Kritik an der Politik der Ampelregierung. Er bemängelt, dass die Politik des „Geld mit der Gießkanne“ verteilenden Ampelbündnisses dazu führt, dass Unternehmen wie seine dazu neigen, Deutschland den Rücken zuzuwenden. Entscheidungen wie das Bürgergeld haben eine Kettenreaktion ausgelöst und Forderungen nach Lohnerhöhungen von 12,5 Prozent sowie einer Viertagewoche hervorgebracht. Dies hat dazu geführt, dass der renommierte Mythos „Made in Germany“ durch die Politik langsam zu verfallen droht.
Herrenknecht sieht seine zukünftigen Investitionen eher im Ausland, insbesondere in Ländern wie Indien, wo er ein enormes Wachstum im Bereich Infrastrukturprojekte erwartet. Er macht deutlich, dass das Verhältnis in der deutschen Wirtschaftspolitik nicht mehr stimmt und dass dringend Handlungsbedarf besteht. Seine Forderungen umfassen die Modernisierung der Infrastruktur, eine erschwingliche Energieversorgung, sowie die Fokussierung auf eine realistischere Sozialpolitik.
Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die Gewerkschaft IG Metall haben sich ebenfalls besorgt über die gegenwärtige Entwicklung des Industriestandorts Deutschland geäußert. Sie appellieren an die Bundesregierung, Maßnahmen zu ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts zu erhalten. Dabei wird besonders die Notwendigkeit konkurrenzfähiger Energiekosten und attraktiver Investitionsbedingungen hervorgehoben. Ebenso betonen sie die Bedeutung eines beschleunigten Infrastrukturausbaus, schnellerer Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie eine langfristige Rohstoffstrategie für die Sicherung des Industriestandorts Deutschlands.
https://der-markt.net/deindustrialisierung-bedroht-wirtschaftsstandort-deutschland/?feed_id=5586&_unique_id=661ecfab28e54
Kommentare
Kommentar veröffentlichen