DIHK warnt vor Standortnachteil durch hohe Arbeitskosten

Deutschlands hohe Arbeitskosten werden zu einem ernsthaften Standortnachteil für Unternehmen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Im vergangenen Jahr zahlten Unternehmen im produzierenden Gewerbe und Dienstleistungssektor in Deutschland durchschnittlich 41,30 Euro pro geleisteter Arbeitsstunde, was den sechsthöchsten Wert unter den 27 EU-Mitgliedstaaten darstellt. Diese Zahl liegt etwa 30 Prozent über dem EU-Durchschnitt von 31,80 Euro. Der Anstieg der Arbeitskosten in Deutschland war jedoch mit 4,8 Prozent niedriger als der EU-Schnitt von 5,3 Prozent. Laut Volker Treier von der Deutschen Industrie und Handelskammer (DIHK) entwickeln sich die hohen Arbeitskosten zu einem klaren Standortnachteil für Deutschland. Unternehmen sehen in den Arbeitskosten ein Geschäftsrisiko, und viele planen Investitionen im Ausland, um Kosten zu sparen. Der Fachkräftemangel, Inflationsraten und hohe Steuerbelastungen haben zu einem Anstieg der Löhne beigetragen, was die Situation erschwert hat. Die DIHK warnt vor den negativen Auswirkungen, die diese Entwicklung auf die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands haben könnte und ruft dazu auf, die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern. Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hingegen beurteilt die Wettbewerbsposition Deutschlands bezüglich der Arbeitskosten als relativ stabil im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch wird mit einem langsameren Anstieg der Arbeitskosten für das laufende Jahr gerechnet, sowohl in Deutschland als auch in anderen EU-Ländern. Dies könnte zu keiner signifikanten Veränderung der deutschen Wettbewerbsposition führen. Besonders im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland, das stark im internationalen Wettbewerb steht, belaufen sich die Arbeitskosten auf 46,00 Euro pro Stunde, was 44 Prozent über dem EU-Schnitt liegt. Bei den privatwirtschaftlichen Dienstleistern liegen die deutschen Arbeitskosten bei 39,80 Euro pro Stunde, rund 25 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Die Arbeitskosten setzten sich aus Bruttoverdiensten und Lohnnebenkosten zusammen, wobei verschiedene Faktoren wie Sozialbeiträge, Weiterbildungskosten und Steuern die Gesamtkosten beeinflussen. Die Diskussion über die Auswirkungen der hohen Arbeitskosten auf die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bleibt daher weiterhin im Fokus der Wirtschaftsexperten. https://der-markt.net/dihk-warnt-vor-standortnachteil-durch-hohe-arbeitskosten/?feed_id=16336&_unique_id=662e860def221

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