Erdnägel müssen raus: Villen-Besitzer siegt vor Gericht

In einer langwierigen Auseinandersetzung zwischen Villenbesitzer Burkhart Ceppa und der Perfekthaus GmbH vor dem Landgericht Ravensburg in Ochsenhausen, Baden-Württemberg, hat Ceppa schließlich obsiegt. Die Bauträgerin hatte ohne Erlaubnis 160 Erdnägel unter Ceppas Grundstück eingetrieben, um ein neues Mehrfamilienhaus abzusichern. Obwohl Ceppa eine Entschädigung in Höhe von 290.000 Euro abgelehnt hatte, entschied das Gericht, dass die Erdnägel entfernt werden müssen. Die Perfekthaus GmbH hatte auf dem engen Grundstück einen Neubau errichtet und dabei eine sieben Meter tiefe Baugrube ausgehoben. In dem tief liegenden Erdgeschoss des Neubaus könnten die Wohnungen laut Experten bei einem Erdrutsch als Erstes gefährdet sein. Um einen möglichen Einsturz des benachbarten Erdwalls zu verhindern, wurden im Hang 160 Stahlanker verbaut, die nun ohne Erdnägel das Haus gefährden. Burkhart Ceppa äußerte gegenüber BILD, dass es ihm in erster Linie um die Stärkung der Demokratie gegangen sei und nicht um finanzielle Entschädigungen. Durch die Baumaßnahmen der Perfekthaus GmbH wurde auch der öffentliche Gehweg zwischen Ceppas Villa und dem Neubau beschädigt. Die Stadt Ochsenhausen akzeptierte eine Entschädigung von 8.000 Euro für die Schäden. Trotz der Entscheidung des Gerichts bleibt die Notwendigkeit des Neubaus bestehen, da Wohnraum in der Stadt dringend gebraucht wird. Die Reaktion der Mehrheit der 8.900 Einwohner von Ochsenhausen fiel auf die Entscheidung des Gerichts zwiegespalten aus. Stadtrat Hans Holland äußerte sein Unverständnis darüber, dass der Neubau aufgrund der Erdnägel abgerissen werden muss. Er hofft auf eine Einigung zwischen den Parteien, um den Wohnraum zu erhalten. Die beklagte Baufirma äußerte sich nicht zu dem Urteil, jedoch wird erwartet, dass sie Berufung vor das Oberlandesgericht Stuttgart einlegen wird. https://der-markt.net/erdnaegel-muessen-raus-villen-besitzer-siegt-vor-gericht/?feed_id=12896&_unique_id=66297ea0b5814

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