Fehlverhalten im Gesundheitswesen: Milliardenschaden durch Betrug

Der Bericht der AOK Rheinland/Hamburg zeigt, dass insbesondere die Leistungsbereiche Arznei- und Verbandsmittel von betrügerischen Machenschaften betroffen waren. Mit einem Schaden in Höhe von etwa 3,5 Millionen Euro machte dieser Bereich den größten Anteil am Gesamtschaden aus. Neben den Leistungserbringern könnten auch Dritte im Bereich der Arzneimittel tätig sein und versuchen, durch gefälschte Rezepte an bestimmte Medikamente zu gelangen. Ebenfalls betroffen von betrügerischem Verhalten war die häusliche Krankenpflege, wo ein Schaden von rund 1 Million Euro entstand. In den letzten zwei Jahren hat die AOK Rheinland/Hamburg insgesamt 1485 Fälle von Fehlverhalten gemeldet, wovon 669 Fälle neu aus diesem Zeitraum stammen. Die restlichen Fälle waren bereits bekannt und befinden sich entweder in Bearbeitung oder laufenden Strafverfahren. Im Vergleich zu den Vorjahren hat die Kasse insgesamt in 72 Fällen mehr ermittelt. Die Zahl der Betrugsfälle im Gesundheitswesen ist in den letzten beiden Jahren nicht nur angestiegen, sondern die Straftaten werden auch immer komplexer. Der Vorstandsvorsitzende, Günter Wältermann, betont die Notwendigkeit effektiver Maßnahmen, um dieser Form der Wirtschaftskriminalität entgegenzuwirken. Es wird gefordert, spezialisierte Einheiten bei Polizei und Justiz einzurichten, um den gemeldeten Fällen angemessen nachzugehen. Die Verwaltungsratsvorsitzenden der AOK Rheinland/Hamburg, Wolfgang Ropertz und Günter Roggenkamp, bekräftigen die Forderung nach Dunkelfeldstudien, um die tatsächliche Dimension von Fehlverhaltensfällen im Gesundheitswesen aufzudecken. Es wird darauf hingewiesen, dass bisher bekannte Fälle vermutlich nur die Spitze des Eisbergs darstellen und weitere wissenschaftliche Studien notwendig sind, um diese Problematik angemessen anzugehen.(userData) https://der-markt.net/fehlverhalten-im-gesundheitswesen-milliardenschaden-durch-betrug/?feed_id=18000&_unique_id=663109db7a66d

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