Kaufzurückhaltung und leere Neubauwohnungen in Oberursel
Der Immobilienmarkt in Oberursel zeigt sich von der nationalen Entwicklung unbeeinflusst und verzeichnet einen dramatischen Einbruch. Im Jahr 2023 sind die Verkaufszahlen stark zurückgegangen, wie aus dem aktuellen Immobilienmarktbericht hervorgeht, der vom Gutachterausschuss für Immobilienwerte erstellt wurde. Der Ausschussvorsitzende, Lothar Hecker, weist darauf hin, dass die Kaufzurückhaltung erheblich zugenommen hat. Im vergangenen Jahr wurden nur 358 Eigentumsübergänge registriert, darunter auch Schenkungsverträge und Zwangsversteigerungen. Die Transaktionszahlen zeigen einen Rückgang in allen Teilmärkten aufgrund gestiegener Zinsen.
Insbesondere bei Neubaueigentumswohnungen wurde ein drastischer Rückgang verzeichnet. Im Jahr 2023 wurden nur zwölf Neubauwohnungen verkauft, was als historischer Tiefstand betrachtet wird. Die Preise für Neubauwohnungen stiegen weiter an und erreichten rund 6800 Euro pro Quadratmeter. Diese Preise erwiesen sich als nicht finanzierbar, was zu einem Rückgang der Verkaufszahlen führte. Sogar bei Bestandswohnungen waren rückläufige Verkaufszahlen zu verzeichnen, begleitet von Preissenkungen von etwa zehn Prozent.
Der Geldumsatz auf dem Oberurseler Immobilienmarkt sank ebenfalls signifikant. Im Jahr 2023 belief sich der Umsatz auf rund 165 Millionen Euro, im Vergleich zu 315 Millionen Euro im Jahr 2021. Hecker prognostiziert weitere Preisrückgänge bei Neubaueigentumswohnungen und eine potenzielle Stabilisierung der Preise je nach Zinsentwicklung. Die Stadt Oberursel wird voraussichtlich kommunale Instrumente zur Wohnraumförderung nutzen und antizyklisch handeln, um das Angebot auf dem Immobilienmarkt zu verbessern.
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