Mieter in Neu-Isenburg klagen über exorbitante Nebenkosten: Vermieterin insolvent
In Neu-Isenburg sind Mieter der Deutschen Invest Immobilien konfrontiert mit enormen Nebenkostenabrechnungen. Ein Mieter namens Anton P. erhielt die Aufforderung, 3142 Euro für das Jahr 2022 nachzuzahlen. Gleichzeitig forderte die d.i.i. eine deutlich höhere Nebenkostenvorauszahlung von 349 Euro pro Monat ab Dezember 2023. Dies entspricht fast einer Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr. Anton P. fühlte sich herausgefordert und zahlte unter dem Druck von Mahnungen das Geld, obwohl er es für unrealistisch hielt, eine solch hohe Summe für eine 60 Quadratmeter große Zweizimmer-Wohnung zu zahlen.
Die Mieter leiden unter den aggressiven Vorgehensweisen des Vermieters, wie von Rolf Janßen, Geschäftsführer des Mieterschutzvereins Frankfurt, betont wird. Die Kostenabrechnungen erscheinen vielen Mietern im Wohnkomplex Buchenbusch 18 unkorrekt. Das Wohnungsunternehmen verlangte beispielsweise das Fünffache des üblichen Richtwerts für Hausmeisterkosten und das Vierfache des Mittelwerts für die Gartenpflege. Die d.i.i. verweigerte dem Mieterschutzverein Einblick in die Unterlagen, die die Grundlage für die Kostenabrechnungen bilden. Einige Mieter erwägen daher rechtliche Schritte gegen die Forderungen.
Die Deutsche Invest Immobilien, die Insolvenz angemeldet hat, verteidigt sich gegen die Vorwürfe und erklärt die drastische Erhöhung der Nebenkosten mit gestiegenen Heizkosten aufgrund der weltpolitischen Entwicklung und signifikant höheren Versicherungskosten. Das Unternehmen betont, dass die Kautionen und Nebenkostenvorauszahlungen gemäß gesetzlicher Regelungen sicher angelegt seien und nicht vom Vermögen des Vermieters betroffen sind. Trotzdem sind die Bewohner besorgt, dass ihre Zahlungen aufgrund der Insolvenz gefährdet sein könnten. Die Mieter, darunter auch Doris Schmidt in der Friedhofstraße 23, klagen über Missstände wie ungeputzte Treppenhäuser und fehlende Instandhaltungsmaßnahmen.
Insgesamt besitzt die Deutsche Invest Immobilien vier Wohnhäuser mit insgesamt 192 Wohneinheiten in Neu-Isenburg. Seit dem Erwerb der Hochhäuser am Buchenbusch durch das Unternehmen haben einige Bewohner gravierende Veränderungen beobachtet, darunter Auszüge von Mietern aufgrund der ersten Kostenerhöhungen. Anton P. beabsichtigt, sich mit rechtlicher Unterstützung gegen weitere Abrechnungen zu wehren, um den fragwürdigen Praktiken seines Vermieters entgegenzuwirken.
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