Russland kämpft gegen hohe Inflation: Zentralbank belässt Leitzins bei 16 Prozent
In Russland kämpft Präsident Wladimir Putin weiterhin gegen eine viel zu hohe Inflation, die doppelt so hoch wie angestrebt ist. Ein wesentlicher Aspekt der wirtschaftlichen Lage ist der Fachkräftemangel, der aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine sowie anderer Faktoren zugenommen hat. Trotz dieser Herausforderungen hat die russische Zentralbank ihren Leitzins bei 16 Prozent belassen. Dieser Schritt soll dazu beitragen, die Inflation unter Kontrolle zu bekommen.
Experten gehen davon aus, dass die Inflationsrate noch einige Zeit über dem Zielwert liegen wird, was auf die hohe Inlandsnachfrage, steigende Löhne, die Abwertung des Rubels und die hohen Staatsausgaben für den Krieg zurückzuführen ist. Aufgrund dieser Faktoren prognostizieren Analysten, dass der Leitzins voraussichtlich noch bis Mitte des nächsten Jahres im zweistelligen Bereich bleiben wird. Die Zentralbank erwartet für das laufende Jahr einen durchschnittlichen Leitzins von 15 bis 16 Prozent.
Trotz dieser wirtschaftlichen Herausforderungen rechnen die Währungshüter mit einem stärkeren Wirtschaftswachstum in Russland. Das Bruttoinlandsprodukt soll voraussichtlich zwischen 2,5 und 3,5 Prozent zulegen, was darauf hindeutet, dass die staatlich finanzierte Waffen- und Munitionsproduktion weiterhin eine treibende Kraft hinter dem Wirtschaftswachstum sein wird. Allerdings bleibt der Arbeitskräftemangel eine bedeutende Einschränkung für die Erweiterung der Produktionskapazitäten in anderen Bereichen der Wirtschaft.
Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage und der Herausforderungen im Inland äußern Experten wie Vasily Astrov die Überzeugung, dass Putin nicht unter Geldmangel im Krieg gegen die Ukraine leiden wird. Die Abhängigkeit der russischen Wirtschaft von den Kriegsbemühungen ist jedoch eine langfristige Sorge. Im vergangenen Jahr verzeichnete Russland ein Wachstum der Reallöhne und des privaten Konsums aufgrund des Fachkräftemangels und der staatlich gesteuerten Wirtschaft.
Die Zukunft Russlands nach dem Krieg bleibt unsicher, da die wirtschaftliche Abhängigkeit von den Kriegsanstrengungen herausfordernd ist. Experten betonen die Bedeutung einer angemessenen militärischen und finanziellen Unterstützung der Ukraine durch den Westen, um die langfristigen ökonomischen Schwierigkeiten zu bewältigen. Insgesamt zeigt sich, dass die russische Wirtschaft trotz der widrigen Umstände gewisse Resilienz zeigt und weiterhin gegen die Inflation und andere Herausforderungen kämpft.
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