Ausländische Investitionen in Deutschland sinken um zwölf Prozent
Laut einer aktuellen EY-Studie zeigt sich ein negativer Trend bei ausländischen Investitionen in Deutschland. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Land einen Rückgang von zwölf Prozent bei den angekündigten Investitionsprojekten aus dem Ausland. Dies entspricht dem niedrigsten Wert seit 2013 und markiert bereits den sechsten Rückgang in Folge. Im europäischen Vergleich belegt Deutschland weiterhin den dritten Platz, aber der Abstand zum Spitzenreiter Frankreich hat sich erneut vergrößert. Frankreich verzeichnete trotz eines Rückgangs von fünf Prozent immer noch mehr Investitionsprojekte als Deutschland.
Henrik Ahlers, der Vorsitzende der EY-Geschäftsführung, äußerte sich besorgt über diese Entwicklung und bezeichnete den Rückgang als alarmierend. Er betonte, dass Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Standorten wie Frankreich deutlich an Attraktivität verliert. Als Gründe für die schwache Performance Deutschlands nannte er unter anderem die hohe Steuerbelastung, Arbeitskosten, teure Energie und die bürokratischen Hürden im Land.
Insgesamt zeigte sich auch in Europa ein rückläufiger Trend bei den ausländischen Investitionen, wobei Deutschland besonders stark betroffen war. Die Studie verdeutlichte, dass Europa auf ausländische Investitionen angewiesen ist, um die Wirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und Innovationen voranzutreiben. Es wurde betont, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, damit Europa im globalen Wettbewerb mit den USA und China weiterhin wettbewerbsfähig bleibt.
Des Weiteren wurde festgestellt, dass US-Unternehmen trotz ihrer Rolle als wichtige Investoren in Europa und Deutschland ebenfalls Rückgänge verzeichneten. Insbesondere in Deutschland reduzierten sich die Investitionsprojekte von US-Unternehmen um 22 Prozent. Dieser Trend wurde auf milliardenschwere Subventionsprogramme wie den Inflation Reduction Act zurückgeführt, die US-Unternehmen dazu veranlassten, verstärkt im eigenen Land zu investieren. Henrik Ahlers betonte die Notwendigkeit, das Vertrauen der US-Investoren zurückzugewinnen, indem die Rahmenbedingungen für Investitionen verbessert werden. Trotz dieser Herausforderungen zeigte er sich skeptisch hinsichtlich einer schnellen Trendwende und betonte die strukturellen Probleme sowie die Notwendigkeit einer echten Steuerreform und Regulierungsentlastung in Deutschland.
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