Russlands Wirtschaft: Abhängig vom Ukraine-Krieg
Russlands Wirtschaft erlebt trotz des Ukraine-Konflikts und der bestehenden Sanktionen ein Wachstum. Laut Angaben des Kremls stieg das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent und soll im Jahr 2024 noch um 2,8 Prozent steigen. Diese Entwicklung wird von Experten darauf zurückgeführt, dass die Wirtschaft Russlands sowohl vom Krieg in der Ukraine profitiert als auch davon abhängig ist. Forscher wie der Ökonom Renaud Foucart betonen, dass der Krieg maßgeblich zum Wirtschaftswachstum des Landes beiträgt und ein Ende des Konflikts für Russland verheerende wirtschaftliche Folgen haben könnte.
Der Wandel, den die russische Wirtschaft durch den Krieg erfahren hat, zeigt sich deutlich. Der Staat investiert rund 40 Prozent seines Haushalts in den Konflikt in der Ukraine. Soldatengehälter, Waffenkäufe und Entschädigungen für Verletzte oder Gefallene tragen ebenfalls zum Bruttoinlandsprodukt bei. Trotz dieser Unterstützung für den Kriegssektor leiden andere Bereiche der russischen Wirtschaft. Es gibt einen signifikanten Mangel an Fachkräften, da viele junge Talente das Land verlassen oder eingezogen werden. Zudem sind die Direktinvestitionen im Land rückläufig.
Öl- und Gasexporte bleiben weiterhin bedeutende Einnahmequellen für Russland. Der Handel über Drittstaaten, das Umgehen von Sanktionen und die Regulierung ausländischer Unternehmen tragen zur Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft bei. Trotz dieser Umstände sieht Renaud Foucart keine Anreize für Russland, den Konflikt zu beenden. Weder ein Sieg noch eine Niederlage im Ukraine-Krieg würden dem Land langfristig nützen. Eine dauerhafte Pattstellung könnte Russland letztendlich vor einem totalen wirtschaftlichen Zusammenbruch bewahren, so die Schlussfolgerung des Experten.
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